Sebastian Schmitt saß lange genug im Gefängnis, um sich zum Thema Isolation und Einsamkeit äußern zu können. Und der langjährige Häftling hat dazu eine dezidierte Meinung.
#Isolation #Einsamkeit
TEXT // Foto: BETTINA ULLMANN
Noch immer suchen seine alten Kumpels aus der ehemaligen, kriminellen Szene seinen Kontakt. Ein Indiz dafür, dass „Sebastian Schmitt“ (Pseudonym) in seiner „Branche“ offenbar richtig „gut“ war. Als er dann wegen seiner Taten zu einer fast 20-jährigen Haftstrafe verklagt wurde, bedeutete das auch für die deutsche Justiz einen Riesencoup. Der ehemalige Häftling hat uns erklärt, dass er zu einem Gespräch zum Thema Isolation mit uns bereit wäre, solange seine Anonymität gewahrt bliebe, diese sei sozusagen sein eigener Personenschutz.
„Ich fühle mich eingeschränkt, ich fühle mich aber nicht isoliert. Gar nicht“, sagt Sebastian Schmitt.
Denn inzwischen hat der ehemalige Schwerkriminelle sein Leben komplett umgekrempelt, möchte sich ausschließlich auf der legalen Seite der Gesellschaft bewegen. Das können wir nur bestmöglich unterstützen. Wir wissen also nicht, warum er so lange saß und das war auch gar nicht das Thema unseres anderthalbstündigen Gespräches mitten in Berlin. Uns hat in Zeiten der Coronapandemie vielmehr interessiert, welche persönlichen Erfahrungen er mit dem Thema Isolation und Einsamkeit gemacht hat und wie er in dieser schwierigen, gesamtgesellschaftlichen Situation darauf schaut. Ja, hätte der „Experte“ der Einsamkeit, der fast 20 Jahre seines Lebens von der Gesellschaft und Außenwelt isoliert gelebt hat, gar Tipps für uns Isolationsgestresste?
Das Interview finden Sie unter diesem Link.